Nachhaltige Pflanzmethoden für den eigenen Garten
Umweltfreundliches Handeln berührt viele Lebensbereiche. Vom großen Ganzen bis zu den kleinen Details kann jeder zu einer grüneren Welt beitragen. Dazu gehört auch, auf nachhaltige Pflanzmethoden zu setzen, um den Garten noch ökologischer auszurichten. Hier gilt es auf der einen Seite, Ressourcen zu sparen und effizient einzusetzen. Auf der anderen Seite geht es in der Gartenpflege ebenso darum, durch wohlüberlegte Pflanzungen einen positiven Beitrag zum umgebenden Ökosystem zu leisten.
- Platz schaffen: Hydroponische Systeme als Pflanzverfahren
- Wasser sparen: Mulchen verlangsamt Verdunstung
- Upcycling nutzen: Anzuchttöpfe aus Alltagsmaterialien
- Ökosystem fördern: Pflanzung heimischer Wildpflanzen
Platz schaffen: Hydroponische Systeme als Pflanzverfahren
Pflanzen brauchen ausreichend Raum, um sich vital zu entwickeln. Für den Anbau von Gemüse, Kräutern und Zierpflanzen eröffnen hydroponische Systeme eine nachhaltige Pflanzmethode, die Platz im Garten oder Hausgarten spart und gleichzeitig Vorteile für die Umwelt bietet. Hydroponische Systeme sind in sich geschlossen und enthalten – in der Regel – keine Erde. Stattdessen nutzt dieses moderne Pflanzverfahren ausschließlich Wasser, das mit Nährstoffen angereichert ist und die Wurzeln versorgt.
Während es unterschiedliche Ausführungen gibt, überzeugt die vertikale Bauweise mit ihren platzsparenden Eigenschaften. Ähnlich wie bei der vertikalen Fassadenbegrünung wachsen die Pflanzen über- statt nebeneinander. Dies ist besonders vorteilhaft in städtischen Gebieten, die ohnehin weniger Freiflächen bieten als im ländlichen Raum.
Die Wasserzirkulation auf Förderhöhe erfolgt mittels Pumpe. Im Sinne der Umwelt bietet es sich hier an, ein Solarpanel zur Energieversorgung anzuschließen. Im Vergleich zur konventionellen Gartenpflege kann der Wasserverbrauch mit diesem Pflanzverfahren erheblich reduziert werden. Das Wasser wird direkt an die Wurzeln geliefert, wodurch weniger durch Verdunstung oder Versickerung verloren geht. Durch die erhöhte Pflanzung und das geschlossene System kann auch der Einsatz von Pestiziden und Herbiziden gesenkt werden.
Hydroponische Systeme sind nicht nur eine platzsparende und nachhaltige Pflanzmethode für den eigenen Garten oder Hausgarten – sie können auch den Ertrag steigern. Viele Hersteller geben eine 30 bis 50 Prozent höhere Wachstumsrate an. Hintergrund ist, dass die Wurzeln im Wasser auf weniger Widerstand stoßen und zu jederzeit mit Nährstoffen versorgt werden.
Wasser sparen: Mulchen verlangsamt Verdunstung
Auch, wenn man Pflanzen ganz klassisch in einem Beet statt einem hydroponischen System anpflanzt, kann man Wasser sparen. Gerade im Sommer verdunstet viel Gießwasser. Um dem entgegenzuwirken, kann eine Mulchdecke als unterstützendes Pflanzverfahren rund um die Jungpflanzen angelegt werden.
Dazu bietet sich der anfallende Grünschnitt aus der regelmäßigen Gartenpflege an, beispielsweise Laub und Gräser. Der überschüssige Grünschnitt kann so zur nachhaltigen Pflanzmethode beitragen, wenn der Komposter im Garten bereits voll ist. Durch die Mulchdecke wird der Boden vor Austrocknung geschützt. Gleichzeitig wird die Bodenqualität durch die natürliche Zersetzung des Mulchmaterials verbessert, während das Wachstum von konkurrierendem Unkraut gehemmt wird.
Lesetipp: Pflanzen haben unterschiedliche Wasserbedarfe. Um dauerhaft Ressourcen zu schonen, haben wir einen Überblick zu Gartenpflanzen, die wenig Wasser brauchen, zusammengestellt.
Upcycling nutzen: Anzuchttöpfe aus Alltagsmaterialien
Nachhaltige Pflanzmethoden beginnen schon vor der Pflanzung im Garten – nämlich bei der Anzucht. Viele Pflanzen, vor allem kälteempfindliche, werden im Haus vorgezogen. Statt dafür Behälter aus Plastik zu nutzen, ist es für die Umwelt besser, Anzuchttöpfe aus alltäglichen Materialien herzustellen. Diese sind nicht nur umweltfreundlich, sondern auch eine kreative Möglichkeit, das Recycling zu fördern und Geld zu sparen.
Viele der benötigten Materialien liegen bereits im Haushalt vor. Mit einigen wenigen Kniffen kann man daraus Anzuchttöpfe herstellen, die mit Erde gefüllt werden können. Ein großer Vorteil ist, dass die Behälter bei der Pflanzung mit ins Beet gegeben werden können und sich zersetzen.
- Küchenpapierrollen: ideal für tiefwurzelnde Pflanzen
- Toilettenpapierrollen: die Alternative für flachwurzelnde Pflanzen
- Zeitungspapier: zusammengerollt ist auch Zeitungspapier standsicher
- Eierkartons: perfekt für die Pflanzung vieler Setzlinge (10 pro Karton)
Nicht zuletzt können auch alte Plastikbehälter, Milchkartons, Dosen und mehr als Anzuchttöpfe genutzt werden. Auch solche Gefäße tragen zur nachhaltigen Pflanzmethode sowie der Materialwiederverwertung im Garten bei. Sie können zwar nicht in der Erde abgebaut werden, haben aber vor dem Wegwerfen einen zusätzlichen, guten Zweck für die Gartenpflege erfüllt.
Ökosystem fördern: Pflanzung heimischer Wildpflanzen
Wie nachhaltig eine Pflanzmethode ist, hängt letztlich auch davon ab, welche Pflanzen man im Garten haben möchte. Heimische Wildpflanzen sind dabei eine umweltfreundliche Wahl. Sie unterstützen die lokale Fauna, indem sie Lebensraum und Nahrung für Insekten, Vögel, und andere Tiere bieten. Heimische Wildpflanzen sind zudem besser an die örtlichen Bedingungen angepasst und unterstützen somit das ökologische Gleichgewicht. Sie benötigen oft weniger Wasser, Dünger und Pflanzenschutzmittel im Vergleich zu herangezüchteten Pflanzen. Dies reduziert wiederum den Pflegeaufwand.
Eine nachhaltige Pflanzmethode, die kein weiteres Zutun erfordert, sind sogenannte „wilde Ecken“ im Garten. Dabei wird ein Bereich bewusst dem natürlichen, unberührten Wachstum überlassen. Eine weitere Möglichkeit, der Umwelt etwas Gutes zu tun, bieten Wildblumenbeete und -wiesen. Diese sind besonders für Bienen, Schmetterlinge und weitere Insekten wichtig.
Was finde ich hier?
Hier finden Sie Wissenswertes und Tipps Rund um die Themen Baum und Garten sowie auch den passenden Fachbetrieb für Baumarbeiten oder Garten- und Landschaftsbau in Ihrer Nähe.