Moos im Rasen entfernen ohne Vertikutieren
Ob frisch verlegter Rollrasen oder etablierte Rasenfläche: Dank der richtigen Rasenpflege wird der Garten durch ein dichtes und sattes Grün verschönert. Dazu gehört, das Moos im Rasen zu entfernen, was übrigens auch ohne maschinelles Vertikutieren möglich ist. Auf der einen Seite gilt es, störenden Verfilzungen den Garaus zu machen. Auf der anderen Seite müssen die richtigen Bedingungen geschaffen werden, damit das Wachstum von Moos, Unkraut und mehr auf dem Rasen bestmöglich verhindert werden.
- Alternative zum maschinellen Vertikutieren
- Gründe für die Entstehung von Rasenfilz
- Schritt für Schritt: Moos im Rasen per Hand entfernen
- Bodenqualität dauerhaft im Blick behalten
- Kann man Moos im Rasen auch im Winter entfernen?
Alternative zum maschinellen Vertikutieren
Das Vertikutieren ist ein Verfahren, das der Rasenpflege im eigenen Garten dient. Dazu kommt ein spezielles Gartengerät zum Einsatz – der Vertikutierer. Er sieht zwar aus wie ein Rasenmäher, hat aber eine gänzlich andere Funktion. Mit seinen vertikal rotierenden Messern dringt er ca. 1 cm tief in den Boden ein, um abgestorbenes Gras, Unkraut und Moos im Rasen zu entfernen. Dadurch wird die Rasenoberfläche aufgelockert, die Luftzirkulation verbessert und die Nährstoffaufnahme des Rasens erhöht. Diese Maßnahme ist sowohl für normalen, gesäten Rasen genauso wie für Rollrasen empfehlenswert.
Die Maschine zur Hand zu nehmen ist jedoch nicht immer möglich. An erster Stelle stehen die teils hohen Kosten für ein Gerät, das man nur ein bis zwei Mal im Jahr nutzt. Damit die Messer den Boden erreichen, muss er eben sein. Auch das ist nicht in jedem Garten gegeben.
Um das Moos trotzdem vom Rasen ohne maschinelles Vertikutieren zu entfernen, braucht man lediglich etwas Zeit, passendes Wetter und einen robusten Rechen. Den richtigen Zeitpunkt liefert das Frühjahr, sobald die Temperaturen über 10° Celsius steigen und der Rasen zum ersten Mal im Jahr gemäht wurde. Die Wuchsperiode setzt in der Regel im März ein. Die Wetterbedingungen sollten trocken sein, um die Arbeit zu erleichtern und dem Rasen nicht zu schaden.
Gründe für die Entstehung von Rasenfilz
Bevor es ans Werk geht, müssen die Hintergründe beleuchtet werden, die zur Entstehung von Rasenfilz beitragen. Wer langfristig Moos vermeiden und einen vitalen Rasen erhalten möchte, muss eine entsprechende Rasenpflege sicherstellen. Weder zu viel, noch zu wenig: Hier gilt es, eine vorteilhafte Balance zu erreichen.
- Unzureichende Pflege: Vernachlässigtes Mähen und Bewässern schwächen die Vitalität des Rasens
- Mangelnde Belüftung: Auf verdichteten Böden wächst Moos durch Staunässe auf dem Rasen schneller
- Übermäßiges Düngen: Zu viele Nährstoffe können dem Gras schaden und Kahlstellen entstehen lassen
- Nährstoffmangel: Ein Überangebot an Nährstoffen lässt das empfindliche Gras absterben
- Schattiger Standort: Moos bevorzugt Schatten, während der Rasen viel Sonnenlicht benötigt
Wenn man Rasen aussäen oder einen Rollrasen verlegen möchte, sollte man auf die richtige Wahl der Rasensorte achten. Dies sowohl im Hinblick auf die Standortbedingungen, die Optik als auch auf die gewünschte Nutzung. In unserem Beitrag „Den richtigen Rollrasen finden“ haben wir dazu weiterführende Informationen zusammengetragen.
Schritt für Schritt: Moos im Rasen per Hand entfernen
Durch Moos wird der Boden weniger durchlässig – Wasser und Dünger dringen nicht vollständig zum Rasen und seinen Wurzeln durch, da sie im Filz hängen bleiben. Während das Gras im Winter eine Vegetationspause einlegt, wächst das Moos auch bei Lichtmangel und kühlen Temperaturen auf dem Rasen weiter. Für eine attraktive Fläche ist es daher umso wichtiger, das Moos im Rasen zu entfernen und die richtigen Wachstumsbedingungen zur Vermeidung von Kahlstellen zu schaffen.
1. Schritt: Der erste Rasenschnitt des Jahres
Sobald der Rasen etwa 5-7 cm hoch ist, kann er das erste Mal im Jahr gemäht werden. Dieser Zeitpunkt fällt in der Regel auf das Frühjahr, wenn das Gras nach dem Winter wieder zu wachsen beginnt. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass der Rasen trocken ist, um ein gleichmäßiges Schnittbild zu gewährleisten und ihn nicht zu beschädigen.
Die Schnitthöhe sollte auf ca. 4 cm eingestellt werden. Die kürzeren Grashalme helfen dabei, das Moos im Rasen zu entfernen: Sie verfangen sich nicht im Rechen, während man eine bessere Sicht auf den Bodenzustand und mögliche Verfilzungen erhält.
2. Schritt: Moosbeseitigung mit einem Rechen
Nun kommt der Rechen zum Einsatz. Die gesamte Rasenfläche wird jetzt systematisch in Längsrichtung abgeharkt. Um das Moos im Rasen zu entfernen, ohne die Graswurzeln zu beschädigen, reicht ein leichtes Durchkämmen der obersten Bodenschicht aus. Eine sanfte Auflockerung des Bodens ist für die nachfolgenden Schritte vorteilhaft. Für ein gründliches Ergebnis ist es empfehlenswert, den Vorgang nochmal in Querrichtung zu wiederholen. Das aufgesammelte Moos kann entsorgt oder kompostiert werden, eignet sich jedoch nicht zum Mulchen des Rasens, da es sonst wieder anwachsen kann.
3. Schritt: Sanden und Düngen für eine bessere Bodenqualität
Das anschließende Sanden hilft dabei, einem lehmigen Boden vorzubeugen. Je lockerer und durchlüfteter die Erde ist, desto besser gelangt Wasser an die Graswurzeln. Bei moosigen Böden empfiehlt sich kalkarmer Quarzsand mit einer feinen Körnung, der mit einer Höhe von 1 bis 2 cm aufgetragen werden sollte. Durch das leichte Abharken vermischt sich der Sand besser mit dem Boden.
Um dem Wachstum von Moos vorzubeugen, ist ein nährstoffreicher Boden für einen dichten Rasen wichtig. Die Wahl des richtigen Rasendüngers hängt dabei von den individuellen Bodeneigenschaften ab. Im Frühjahr sollte darauf geachtet werden, dass der Dünger Stickstoff enthält, um das Rasenwachstum anzuregen.
4. Schritt: Kahle Stellen nachsäen
Nachdem man das Moos im Rasen nun vollständig entfernt hat, geht es im letzten Schritt darum, die kahlen Stellen nachzusäen. Auch bei Rollrasen kann es bereits nach einem Jahr zu Lücken kommen, beispielsweise in verschatteten Bereichen. Idealerweise verwendet man das gleiche Saatgut, vermischt es mit Rasenerde und verteilt den Mix gleichmäßig auf den kahlen Stellen. Durch leichtes Andrücken wird eine gute Bodenhaftung sichergestellt. In den nächsten Wochen sollte auf eine ausreichende Bewässerung geachtet werden.
Bodenqualität dauerhaft im Blick behalten
Die obengenannten Schritte sollten im Frühjahr als auch im Herbst für eine gestärkte Überwinterung vorgenommen werden. Wie so oft in der Gartenpflege gilt auch hier: Durch die richtigen Maßnahmen zur richtigen Zeit reduziert man spätere Aufwände. Um Jahr für Jahr weniger Moos im Rasen entfernen zu müssen – ob mit oder ohne Vertikutieren – müssen ideale Wachstumsbedingungen geschaffen werden. Abseits der regelmäßigen Rasenpflege im Garten stellt die Bodenqualität den wichtigsten Kernpunkt dar. Dieses Fundament wird bereits durch die Bodenvorbereitung beim Verlegen eines Rollrasens oder dem klassischen Aussäen errichtet. Auf Dauer müssen Gartenbesitzer auf folgende Faktoren achten:
- Beschaffenheit: Leicht sandig, nicht verdichtet, gut durchlüftet (Aerifizieren)
- pH-Wert: 5,5 bis 6,5 bei sandigen Böden / 6,5 bis 7,5 bei lehmigen Böden (Kalken)
- Nährstoffe: Ausreichende Zufuhr von Nährstoffen (Düngen, Mulchen)
- Feuchtigkeit: Bei anhaltender Trockenheit häufiger, bei Niederschlag seltener gießen
Kann man Moos im Rasen auch im Winter entfernen?
Wie erwähnt ist der richtige Zeitpunkt ein entscheidender Faktor – sprich zwischen Frühjahr und Herbst. Hat man ihn verpasst, sollte man lieber abwarten, statt überstürzt zu handeln. So fragen sich viele Gartenbesitzer, ob sie das Moos im Rasen auch im Winter entfernen können. Das ist aus folgenden Gründen nicht zu empfehlen: Der Rasen befindet sich in der Ruhephase, reagiert somit empfindlicher auf äußere Einwirkungen und kann sich nicht optimal regenerieren. Während Minusgrade die Arbeit im Garten erheblich erschweren, besteht ein höheres Risiko von Beschädigungen. Durch die niedrigen Temperaturen gefriert das feuchte Moos an den Grashalmen – eine saubere Trennung und Entfernung ist nicht möglich. Nicht zuletzt verhindert der Bodenfrost die Auflockerung und damit auch die Verbesserung des Untergrunds.
Was finde ich hier?
Hier finden Sie Wissenswertes und Tipps Rund um die Themen Baum und Garten sowie auch den passenden Fachbetrieb für Baumarbeiten oder Garten- und Landschaftsbau in Ihrer Nähe.