Kronensicherung: Stabilisierung von brüchigen Baumteilen

In diesem Beitrag beleuchten wir die Verkehrssicherungspflicht und wann der Einbau eines Kronensicherungssystems notwendig ist. Nicht zuletzt werfen wir einen Blick auf ergänzende Maßnahmen wie den Kronenpflegeschnitt, die zu einer gesunden Entwicklung der Bäume im eigenen Garten beitragen.

• Kontrolle und Einhaltung der Verkehrssicherheit bei Bäumen
• Angewandte Systeme bei bruchgefährdeten Baumkronen
• Häufige Gründe für den Einbau einer Kronensicherung
• Kronenschnitt – Maßnahmen zur Stärkung und Prävention

Kontrolle und Einhaltung der Verkehrssicherheit bei Bäumen

Bäume sind hohe, mächtige Pflanzen. Als solche bereichern sie nicht nur ihr direktes Umfeld, sondern können auch eine Gefahr darstellen. Bricht ein Ast ab oder knickt ein Baum um, können schwere Schäden oder sogar Unfälle die Folge sein. Deshalb stehen Baumbesitzer in der Verkehrssicherungspflicht. Diese besagt, dass alle zumutbaren Maßnahmen getroffen werden müssen, damit vom eigenen Baumbestand keine Gefahr für Dritte ausgeht.

Hier dient die Baumpflege mitsamt Kronenpflegeschnitt dazu, eine gesunde und vor allem sichere Entwicklung der Gehölze im Garten zu gewährleisten. Neben dem Kronenschnitt spielt die regelmäßige Baumkontrolle eine wichtige Rolle. Während der Sichtkontrolle wird der Zustand der Bäume von fachlich qualifizierten Personen untersucht und dokumentiert. Ein zusätzliches Baumgutachten kann weitere Auskünfte liefern, um erforderliche Arbeiten zur Einhaltung der Verkehrssicherheit abzuleiten. Dazu kann auch der Einbau einer Kronensicherung zählen.

Angewandte Systeme bei bruchgefährdeten Baumkronen

Eine Kronensicherung ist ein System aus Gurten und Seilen, das in bruchgefährdete Baumkronen eingebaut wird. Das Ziel: Die Verhinderung von einzelnen Astausbrüchen oder dem vollständigen Auseinanderbrechen der Krone durch eine unterstützende Stabilisierung. Um eine verbesserte Stabilität dank Lastenverteilung zu erreichen, werden die bruchgefährdeten Kronenteile mit stützenden, intakten Baumteilen verbunden. Auch ein Kronensicherungsschnitt kann bei besonders schweren Fällen durchgeführt werden, um die Verkehrssicherheit des jeweiligen Baumes wiederherzustellen.

Generell wird zwischen drei verschiedenen Arten von Kronensicherungen unterschieden, welche in die Baumkrone eingebaut werden.

Dynamische Kronensicherung:
Weist ein Baum noch keine sichtbaren Schäden auf, droht aber an Schwachstellen in Zukunft zu brechen, werden dynamische Kronensicherungen zum Baumschutz installiert. Diese haben den Zweck, schwere Lasteinwirkungen auf stabilisierende Äste zu verteilen. Um die jeweiligen Baumteile in alle Windrichtungen abzusichern, werden elastische Seile in einem Dreiecksverbund angebracht. Weil sie nicht vollständig festgespannt werden, sind leichte Bewegungen weiterhin möglich – daher die Bezeichnung „dynamisch“.

Statische Kronensicherung:
Anders als bei dynamischen Systemen ist das Ziel einer statischen Kronensicherung die vollständige Unterdrückung von Bewegungen. Diese Fixierung kommt zum Einsatz, wenn Baumteile sehr stark beschädigt oder sogar bereits angerissen sind. Jede weitere Bewegung würde den Schaden nur noch vergrößern. Dem wird durch die Ruhigstellung der betroffenen Kronenteile vorgebeugt, indem die starren Seile und Gurte festgezogen werden.

Tragsicherung:
Ist ein Bruch auf Dauer nicht abzuwenden, bietet sich der Einbau einer Tragsicherung als präventive Maßnahme an. Damit der Ast nicht zu Boden fällt, werden die Tragseile vertikal in der Baumkrone festgemacht. Auf diesem Wege wird Unfällen oder Schäden unter dem Baum vorgebeugt, die durch das abgebrochene Baumteil verursacht werden könnten. Hilft auch eine Tragsicherung akut nicht weiter, kommt ein Kronensicherungsschnitt in Frage.

Häufige Gründe für den Einbau einer Kronensicherung

Der Einbau einer Kronensicherung wird dann nötig, wenn herkömmliche Schnittmaßnahmen wie der Kronenpflegeschnitt nicht mehr ausreichen, um Brüche in der Baumkrone abzuwenden. Dabei kann es sich sowohl um krankheitsbedingte als auch besondere Umstände handeln, die zu nicht stand- und bruchsicheren Bäumen führen. Neben außergewöhnlichen Gründen wie Sturmschäden können auch alters- und krankheitsbedingte Faktoren eine unterstützende Lastverteilung bedingen:

• Schäden durch mechanische Überlastung (z.B. Anbringung von Schaukeln)
• Brüche durch natürliche Einwirkungen (Stürme, Eis- und Schneelasten)
• Risse bei Druckzwieseln (V-Vergabelungen)
• Befall durch holzzersetzende Krankheiten und Schädlinge
• Alte Baumteile, die ihr Eigengewicht nicht mehr tragen können

Wichtig: Eine Kronensicherung darf nicht einfach eingebaut und sich selbst überlassen werden. Es ist eine regelmäßige Kontrolle notwendig, um die Tragfähigkeit und Funktionalität der Seile zu überprüfen. Auch die anfängliche Auswahl und Installation des Systems sollte erfahrenen Baumpflegern überlassen werden. So wird eine fachgerechte Durchführung und ein sicheres Umfeld im eigenen Garten gewährleistet.

Kronenschnitt – Maßnahmen zur Stärkung und Prävention

Die schonende Baumpflege im Garten erfüllt nicht nur ästhetische, sondern auch vorbeugende Zwecke. Insbesondere, wenn es um die Steuerung einer sicheren und vitalen Baumentwicklung geht. Eine besondere Bedeutung kommt dabei dem Baumschnitt zu, der individuell auf die Bedürfnisse des Baumes abgestimmt wird.

Hier ist der Kronenschnitt als Überbegriff für die Schnittmaßnahmen zu verstehen, die an der Krone vorgenommen werden. Darunter fallen der Kronenpflegeschnitt sowie der Kronensicherungsschnitt, die verschiedene Ziele verfolgen. Wie sein Name bereits andeutet, ist der Kronenpflegeschnitt ein Form- und Pflegeschnitt. Er dient dazu, unerwünschten Entwicklungen in der Baumkrone vorzubeugen und ein gestärktes Wachstum sicherzustellen. Dies geschieht zumeist im Rahmen der regelmäßigen Baumpflege im Sommer. Bei der Auslichtung werden abgestorbene, kranke und konkurrierende Äste abgeschnitten.