Warum sind Form- und Pflegeschnitt an Bäumen wichtig?
Während die Tage länger und wärmer werden, erwacht die Natur wieder zu neuem Leben. Dabei naht nicht nur das Ende des kühlen Winters, sondern auch der Umsetzung von Baumfällungen. Anders als bei Maßnahmen der Baumpflege wie dem Form- und Pflegeschnitt an Bäumen stellt die Gesetzgebung bestimmte Anforderungen an Baumfällarbeiten. Insbesondere, wenn es um den Zeitraum geht. Während das Bundesnaturschutzgesetz mitsamt Artenschutz auf nationaler Ebene greift, müssen auch die kommunalen Baumschutzverordnungen beachtet werden, wenn man einen Baum fällen möchte.
- Gründe für einen regelmäßigen Baumschnitt
- Tipps zur sauberen Durchführung vom Form- und Pflegeschnitt
- Zeitraum: Unterscheidung verschiedener Schnittarten
- Entsorgung und Wiederverwertung von Schnittgut
Gründe für einen regelmäßigen Baumschnitt
Der Form- und Pflegeschnitt beschreibt alle Schnittmaßnahmen am Baum, die zur Entfernung vom Zuwachs sowie der Korrektur der Wuchsform dienen. Wie erwähnt steuern Bäume ihre Entwicklung in natürlicher Umgebung von allein – ganz ohne menschliches Zutun. Dort ist es auch egal, wie ein Baum aussieht oder ein Ast abbricht. Baumbestände in Städten und Gärten sind jedoch Teil des Landschaftsbildes. Gleichzeitig stehen Baumbesitzer in der Erhaltungspflicht und müssen dafür Sorge tragen, dass von ihrem Bestand keine Gefahr für Dritte ausgeht. Selbstverständlich hegt man selbst auch den Wunsch, dass es den eigenen Bäumen so gut wie möglich geht.
Daher ist der Form- und Pflegeschnitt aus folgenden Gründen wichtig:
- Optik: Zu einem gepflegten Garten gehören gepflegte Bäume, die sich ansprechend in das Gesamtbild einfügen.
- Sicherheit: Eine gesteuerte Entwicklung fördert eine Wuchsform, die Windlasten und Einwirkungen besser standhält.
- Versorgung: Durch das Abschneiden toter und überschüssiger Baumteile wird die Licht- und Nährstoffversorgung optimiert.
- Vitalität: Eine bessere Versorgung führt zu gestärkten Abwehrkräften gegenüber Krankheiten und Schädlingen.
- Ertrag: Bei Obstbäumen begünstigt ein abgestimmter Schnitt einen größeren Fruchtertrag.
- Kontrolle: Beim Beschneiden können verdächtige Stellen auffallen, die zusätzlicher Maßnahmen bedürfen.
Tipps zur sauberen Durchführung vom Form- und Pflegeschnitt
Jeder Baum ist einzigartig. Schon aus diesem Grund kann es keine allgemeingültige Anleitung geben, nach der man den Form- und Pflegeschnitt für alle Bäume im heimischen Garten durchführen kann. So macht es bereits beim Zugang einen großen Unterschied, ob man eine hohe Pyramidenpappel oder einen kleinen Apfelbaum beschneiden möchte. Hinzu kommen Faktoren wie die Baumart, der Zustand sowie die gewünschte Wuchsform. Damit die Baumpflege gelingt, gibt es dennoch einige Tipps, die berücksichtigt werden sollten.
- Gut geschärftes Werkzeug zur Vermeidung von Ausfransungen verwenden
- Vegetationsperiode (Frühjahr bis Herbstbeginn) als Schnittzeitpunkt wählen
- Natürliche Wuchsform als visuelle Richtmarke berücksichtigen
- Wasserschosse und abgestorbene Baumteile abschneiden
- Überkreuzende und nach innen wachsende Äste entfernen
Welches Werkzeug man für den Form- und Pflegeschnitt verwenden sollte, hängt insbesondere vom Umfang sowie der Höhe der jeweiligen Baumteile ab. Bei dünnen Zweigen und Wasserschossen reicht oftmals eine Gartenschere zum Beschneiden aus. Herkömmliche Astscheren erreichen eine Schnittstärke von ca. 50 mm, während bei noch dickeren Ästen eine Handsäge zum Einsatz kommt. Befinden sich die Baumteile in großer Höhe, erweisen sich Schnittwerkzeuge mit Teleskopstange als praktische Lösung. Benutzt man eine Leiter, sollte auf einen sicheren Stand und ebenen Untergrund geachtet werden. Professionelle Baumpfleger setzen beim Höhenzugang unter anderem die Seilklettertechnik ein.
Zeitraum: Unterscheidung verschiedener Schnittarten
Im Rahmen der Baumpflege wird zwischen verschiedenen Schnittarten unterschieden. Das ist nicht nur für die korrekte Ausführung wichtig, sondern auch für den richtigen Zeitpunkt. Denn: Die Gesetzgebung stellt bestimmte Anforderungen, wenn es um das Ausmaß des Baumschnitts geht. Der Form- und Pflegeschnitt hat einen vergleichsweise geringen Effekt auf den natürlichen Habitus. Diese Schnittmaßnahme darf gemäß Bundesnaturschutzgesetz ganzjährig durchgeführt werden.
Auf der anderen Seite stehen radikale Baumschnitte (wie starke Kroneneinkürzungen), die eine wesentlich größere Auswirkung auf die Wuchsform, Nährstoffversorgung und Entwicklung haben. Hier ist für Gartenbesitzer wichtig zu wissen, dass tiefgreifende Schnitte zwischen dem 01. März und dem 30. September verboten sind, sofern keine triftigen Gründe vorliegen. Beispielsweise dann, wenn ein Ast abzubrechen droht und somit zu einer Gefahr für Dritte wird.
Entsorgung und Wiederverwertung von Schnittgut
Ob es nun ein Form- und Pflegeschnitt, die Totholzentfernung oder eine andere Maßnahme ist: Es fallen immer wieder große Mengen an Schnittgut an. Für Gartenbesitzer stellt sich dann die Frage, was sie mit den vielen Ästen und Zweigen anfangen sollen. Das Schnittgut in der freien Natur liegen zu lassen ist – wie bei anderen Abfällen auch – verboten. Die einfachste Lösung ist die Entsorgung bei einem Recyclinghof. Beauftragt man einen Dienstleister mit dem Baumschnitt, werden die Baumteile in der Regel gleich mitgenommen. Andererseits gibt es viele Möglichkeiten, das Schnittgut im eigenen Garten wiederzuverwerten:
Mulch: Um die Bodenqualität in Beeten zu verbessern, kann das Schnittgut kleingehäckselt und als Mulch eingesetzt werden. Während das Wachstum von Unkraut gehemmt wird, bleibt der Boden länger feucht.
Kompost: Kompost ist ein hochwertiger und nährstoffreicher Naturdünger, der selbst hergestellt werden kann. Das Laub und die Baumteile sollten so klein wie möglich gehäckselt werden, damit sie besser zu humoser Erde verrotten können.
Hochbeet: Ein Hochbeet ist die ideale Anbaufläche für Kräuter, Gemüse und Obstsorten wie Erdbeeren. Hier kann das Schnittgut zum Auffüllen der unteren Schichten als natürliches Material verwendet werden, das über Zeit kompostiert.
Naturzäune: Fällt besonders viel Schnittgut beim Form- und Pflegeschnitt an, kann ein Naturzaun angelegt werden. Solche „Totholz-“ oder „Benjeshecken“ dienen nicht nur zur Abgrenzung, sondern bieten Tieren zu jeder Jahreszeit einen sicheren Unterschlupf.
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